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30.06.2014


Bilanz 2013

Liebe Mitglieder,


am vergangenen Donnerstag, dem 26. Juni 2014, fand im Haus „Harmonie“ in Bühl-Balzhofen die dritte BBEG-Mitgliederversammlung statt. Trotz WM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft kamen 91 Mitglieder. Die Versammlung verlief harmonisch. Fragen zu den Themen „Windpool“, „Beteiligung am BMKW Baden Airpark“ und zu den zukünftigen Investitionen wurden ausführlich behandelt. Beschlüsse wurden einstimmig gefasst. Im Folgenden finden Sie

  1. die Tagesordnung,
  2. den Geschäftsbericht 2013 mit Chronologie von BBEG-Vorstand Hans Striebel und
  3. den Jahresabschluss 2013 von BBEG-Vorstand Thomas Bauer.


Tagesordnung der 3. BBEG-Mitgliederversammlung (26.06.14):

  1. Eröffnung und Begrüßung
  2. Bericht zum Geschäftsjahr 2013 und Vorlage des Jahresabschlusses 2013
  3. Bericht des Aufsichtsrats über seine Tätigkeit
  4. Bericht über das Ergebnis der gesetzlichen Prüfung und Erklärung des Aufsichtsrats hierzu
  5. Beschluss über Prüfungsbericht
  6. Festlegung der Kreditgrenze für den Vorstand (§ 49 GenG)
  7. Beschluss über die gesetzliche Prüfung
  8. Feststellung des Jahresabschlusses 2013
  9. Beschlussfassung über die Gewinnverwendung
  10. Entlastung
  11. der Mitglieder des Vorstandes
  12. der Mitglieder des Aufsichtsrats
  13. Verschiedenes



BBEG-Geschäftsbericht 2013


Meine Damen und Herren, liebe BBEG-Freunde,


Im Namen des Vorstandes begrüße auch ich Sie recht herzlich. Erstmals in der noch recht jungen Geschichte der BBEG eG kann ich Ihnen von einem vollständigen Geschäftsjahr berichten. Dieses habe ich Ihnen auf einem Infoblatt, das Ihnen vorliegt, detailliert aufgelistet, sodass ich nicht mehr im Einzelnen darauf eingehen muss. Sollten Sie aber zu dem einen oder anderen Sachverhalt Fragen haben, stehe ich Ihnen selbstverständlich Rede und Antwort.


Das Jahr 2013 stand ganz im Zeichen der Umsetzung eines wesentlichen in unserer Satzung verankerten Zieles – ich zitiere: „Gegenstand des Unternehmens ist die Errichtung, der Betrieb und die Unterhaltung von Anlagen zur Nutzung regenerativer Energie.“ Begleitet wurden unsere Initiativen von einer kontinuierlichen Öffentlichkeitsarbeit. Von den anderen Zielen, die wir uns in der Satzung vorgegeben hatten, ist zu sagen: Der Vertrieb der gewonnenen Energie bekam erst am 01.01.2014 durch den gesetzlich vorgeschriebenen 10-prozentigen Verkauf eine Bedeutung. Die Themen „Energieeffizienz“ und die „Beteiligung an Projekten zur Nutzung von erneuerbaren Energien“ erwiesen sich in der Machbarkeit aufgrund unkalkulierbarer, teilweiser hoher Risiken und rechtlicher Rahmenbedingungen bzw. umfangreicher Untersuchungen und Verhandlungen als kurzfristig nicht realisierbar.


Große Sorgen bereitete uns die unsichere Entwicklung der Einspeisevergütung für die PV-Anlagen. Das erneuerbare Energien Gesetz regelt seit dem Jahr 2000 den Vorrang der erneuerbaren Energien sowie deren Vergütung für die Einspeisung ins öffentliche Netz. Seit dem 1. Mai 2012 wurde die Einspeisevergütung für Dach-und Freiflächenanlagen monatlich abgesenkt. Als Grunddegression war der Wert von 1% angesetzt.


In der Zeit vom November 2012 bis Oktober 2013 lag die Degression für Dachanlagen bei allen vier Vergütungsklassen (bis 10 kW, 10–40 kW, bis 1000 kW und 1000–10.000 kW) zwischen 1,8 und 2,5%. Das heißt für uns: Die meisten BBEG-PV-Anlagen liegen zwischen 40 und 1000 kW. Ihre Einspeisevergütung reduzierte sich von 15,54 auf 12,08 Cent je kWh, also um 3,46 Cent oder um 22,3%. Im April 2014 waren es noch 11,23 Cent je kWh.


Deshalb hatten oberste Priorität die Planung, Installation und Inbetriebnahme einiger ertragreicher PV-Anlagen. Im Sinne einer effizienten Umsetzung der Energiewende vor Ort sollten die Leistungen, also der Anteil an erzeugten Kilowattstunden (kWh) und die Reduzierung des Co2-Ausstoßes, stimmen. Im Folgenden zeige ich Ihnen nun einen Teil unserer Anlagen. Die Bilder finden Sie auch in unserer neugestalteten Homepage. Zusätzlich habe ich Ihnen die Leistungsdaten der Anlagen für 2013 und darüber hinaus für das erste Quartal 2014 in einer Tabelle zusammengestellt.



Hier erfolgte die Präsentation der Bilddokumente von ausgewählten BBEG-Projekten, der Leistungsdaten (31.12.2013/30.04.2014) und des Vergleichs der Gesamtergebnisse!


Fazit ist:

  1. 2013 war ein schlechtes Sonnenjahr. Das belegen auch die Daten der Wetterdienste. Das Jahr 2013 hatte in Deutschland 1715 Sonnenstunden. Abweichend vom Mittel 2004–2013 sind dies 324,6 h gleich 15,9% weniger, in Baden-Württemberg zählte man sogar nur 1515 h, also 11,7% weniger als in der gesamten Bundesrepublik. Hatten wir 2008 deutschlandweit noch 309 Sonnentage, so waren es 2013 nur noch 239 sprich 22,7% weniger.
  2. Erstaunlicherweise haben wir nur ein geringes Minus von 2,6% zum Sollwert. Da sieben von zehn BBEG-PV-Anlagen erst Ende August/Anfang September in Betrieb gingen, kann sich das Jahresergebnis 2013 sehen lassen. Dies spricht auch für die Auswahl der Solar-Module, die Installationsfirmen und unsere Planer.
  3. Ein absoluter Volltreffer war unser Wasserkraftanlage Immenstein. Das Plus von 27,1% trug natürlich zu dem guten Jahresergebnis 2013 bei. Ein Beleg dafür, dass wir gut beraten sind, wenn wir uns bei den zukünftigen Projekten noch breiter aufstellen. Also nicht nur Sonne, Wasser und vielleicht auch Wind nutzen, sondern uns auch verstärkt bei der Energieeinsparung und Energieeffizienz engagieren.
  4. Im ersten Quartal 2014 liefen die Module auf Hochtouren. Das angezeigte Plus von 3,8% entspricht aber nicht der tatsächlichen Leistung. Denn – entweder war eine Daten-übertragungskarte defekt (LH Balzhofen) oder ein Stecker (Goethestraße Sporthalle) oder ein Wechselrichter wurde falsch geliefert (Dreifeld-Sporthalle) oder auf einem begrünten Dach wucherten plötzlich kleine Bäume, die zur Verschattung führten (Schwarzwaldbad). Durch unser Monitoring konnten wir die Fehlerquellen relativ zeitnah beheben.


Summa summarum können wir mit dem Ablauf des ersten Geschäftsjahres höchst zufrieden sein. Der Verlauf des ersten Quartals 2014 stimmt uns zuversichtlich. Aktuell sind wir in Verhandlungen für die Übernahme einer bestehenden PV-Anlage mit 46 kWp. Die Gespräche stehen kurz vor dem Abschluss. Außerdem sind in der Vorbereitung zwei energieeffiziente Vorhaben. In Zusammenarbeit mit den Stadtwerken und dem Dienstleister LEA Berlin bewerben wir uns um Projekte in der näheren Umgebung.


Noch einige Worte zum neuen EEG-Gesetz: Wie Sie gestern den Tageszeitungen entnehmen konnten, ist inzwischen Einigung über die EEG-Gesetzesnovelle erzielt worden. Das reformierte EEG soll zum 1. August 2014 in Kraft treten. Die Reform will die Abkehr von garantierten Zahlungen einleiten. Das heißt die Vergütung für neue Anlagen soll auf zwölf Cent je Kilowattstunde im Schnitt sinken (bisher 17 Ct/kWh). Neue Eigenstromversorger sollen eine Mindestabgabe zahlen: Zunächst ab August 30% (1,9 Cent je kWh), ab 2017 dann dauerhaft 40% (2,5 Cent je kWh) der regulären Umlage. Diese Regel gilt für regenerative Energien (Wind, Sonne, Biomasse, Wasser, Geothermie) und für hocheffiziente Anlagen zur Energieerzeugung durch Kraft-Wärme-Kopplung (KWK).


Ausgenommen bleiben kleine Solaranlagen auf Ein- und Zweifamilienhäusern. Bestehende Anlagen genießen Bestandsschutz; dieser soll 2017 evaluiert werden. Die alte Förderung behalten aber alle Anlagen, die vor dem 1. Januar 2015 in Betrieb gehen und die vor dem 23. Januar 2014 genehmigt wurden.


Abschließend gilt unser Dank Ihnen liebe Mitglieder, dem Aufsichtsrat, den Kooperationspartnern, insbesondere den Stadtwerken Bühl mit ihren beiden Geschäftsführern Rüdiger Höche und Reiner Liebich für die Bereitstellung ihres Fachwissens und ihres Hauses, den beiden Banken Volksbank und Sparkasse für die finanzielle Unterstützung sowie der Firma punktgenau mit Herrn Heekerens für die mediale Begleitung.


Den Jahresabschluss wird Ihnen nun unser Finanzvorstand Thomas Bauer vortragen. Sollten Sie allerdings zu meinem Bericht noch Fragen haben, dann bin ich jetzt gerne bereit, diese soweit wie möglich zu beantworten. Ansonsten danke ich Ihnen für Ihre Aufmerksamkeit.


Bühl, den 26.06.2014

Hans Striebel

Vorstand der BBEG eG



Chronologie des BBEG-Geschäftsjahres 2013

  • 07.01.2013: Rundfahrt auf Bühler Gemarkung zur Erkundung neuer Standorte für PV-Anlagen (drei Freilandflächen + 23 Gebäude, übrig blieben drei)
  • 29.01.2013: Pressetermin – Vorstellung der neuen PV-Anlagen
  • 12./13.02.2013: Inbetriebnahme der PV-Anlagen 2 und 3‚ Bauhof Eisenbiegler und Lagerhalle Balzhofen
  • 10.02.2013: Gespräch mit LS-Profile-Solaire (Elsass), Anbieter von PV-Anlagen auf Wohngebäuden in Südfrankreich
  • 19.02.2013: Erste Aufsichtsratssitzung im Jahr 2013
  • 18.03.2013: Erster Mitgliederbrief 2013
  • 20.03.2013: Kontaktaufnahme mit SWA München, Anbieter von vertikalen Windturbinen
  • 21.03.2013: Besuch der Schleif Automation, Baden Airpark, Hersteller von BHKW’s
  • 27.03.2013: Inbetriebnahme der vierten PV-Anlage Schwarzwaldbad Bühl
  • April 2013: Aufarbeitung einer möglichen Beteiligung an einem Windkraftprojekt (Windpool oder Schopfloch/Berghülen)
  • Untersuchung von möglichen 14 PV-Standorten in der Partnerstadt Schkeuditz (übrig blieben vier)
  • 16.04.2013: Zweite Aufsichtsratssitzung 2013
  • 26.04.2013: Pressetermin „Schwarzwaldbad und Immenstein“
  • 29.04.2013: Eintrag ins Genossenschaftsregister
  • 14.05.2013: Dritte Aufsichtsratssitzung 2013
  • 04.06.2013: Absage des Landes Baden-Württemberg wegen PV-Anlage auf den Dächern der Straßenmeisterei Bühl (Grund: keine zusätzliche Dach-Belastung möglich)
  • 05.06.2013: Inbetriebnahme der Wasserkraftanlage Immenstein
  • 16.06.2013: Beteiligung der BBEG mit einem Infostand am „Tag der offenen Tür“ im Waldhägenich
  • 19.06.2013: 2. BBEG-Mitgliederversammlung
  • 13.07.2013: Fahrt der Mitglieder zur Wasserkraftanlage Immenstein, Besichtigung und Vortrag
  • 23.07.2013: Vierte Aufsichtsratssitzung 2013
  • 21.08.2013: Absage der Gemeinde Lichtenau wegen der Installation einer PV-Anlage auf dem Dach der städtischen Sporthalle (statische Mängel)
  • 24.08.2013 bis 31.08.2013: Inbetriebnahme der fünften bis neunten PV-Anlage – Sporthalle Goethestraße Schkeuditz, BITZ in Bühl, Stadtwerke Schkeuditz, Lagerhalle Schkeuditz, Turnhalle Altschweier
  • 30.08.2013: Pressetermin in Schkeuditz mit offizieller Freigabe der dortigen PV-Anlagen
  • 05.09.2013: Inbetriebnahme der zehnten PV-Anlage, Mooslandschule Ottersweier
  • 21.09.2013: Infostand der BBEG beim Bühler Bauernmarkt
  • 21.10.2013: Freischaltung der neuen BBEG-Homepage (Benutzername: bbeg, Passwort: energiewende)
  • 24.10.2013: Zweiter Mitgliederbrief 2013
  • 25.10.2013: Fahrt nach Freiburg zur Solar-Fabrik und Führung durch Geschäftsführer und AR-Mitglied Frank Zink
  • 19.11.2013: Fünfte Aufsichtsratssitzung 2013
  • November 2013: Erste Gespräche wegen einer Beteiligung der BBEG am Biomasse-Kraftwerk der Baden Airpark Energie GmbH (der ins Auge gefasste Infotermin 06.02.14 musste wegen Anlaufschwierigkeiten beim BMKW abgesagt werden)
  • 18.12.2013: Inbetriebnahme der elften PV-Anlage Drei-Feld-Sporthalle Schkeuditz


Darüber hinaus tagte der BBEG-Vorstand monatlich in den Räumen der Stadtwerke Bühl.


Bilanz 2013 (PDF-Formular) 
GuV 2013 (PDF-Formular)
 

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